How to maintain your Mental Health during the Holiday Season? - baj.

Wie pflegen wir unsere psychische Gesundheit während der Feiertage?

Die Feiertage, insbesondere Weihnachten, werden uns oft als eine Zeit der puren Freude, des Feierns und des Zusammenseins verkauft. Inmitten der "festlichen Stimmung" ist es jedoch wichtig anzuerkennen, dass diese Zeit für viele Menschen eben auch negative Seiten mit sich bringt. 

Bei manchen kann der Druck, sich den gesellschaftlichen Erwartungen an Glück und Fröhlichkeit an Weihnachten anzupassen, das Gefühl von Einsamkeit, Angst oder Depression noch verstärken. Der Fokus auf Familientreffen und gesellschaftliche Ereignisse kann bei Menschen, die Verlust oder Entfremdung erlebt haben oder von geliebten Menschen getrennt sind, schmerzhafte Emotionen auslösen. Alte Traumata im Zusammenhang mit der Familie können wieder auftauchen.

Die Hektik der Saison kann zusammen mit der finanziellen Belastung aufgrund höhrer Ausgaben zu einem steigenden Stressniveau führen. Die ständige Flut von Werbung, die die „perfekte“ Weihnachtserfahrung anpreist, kann unrealistische Standards schaffen, die zu Gefühlen der Unzulänglichkeit und Enttäuschung führen. Der Stress des Jahresendes und der Drang, einige Aufgaben noch zu erledigen, um sie nicht mit ins neue Jahr zu nehmen, erhöhen obendrein unser Stresslevel.

Darüber hinaus können die kürzeren Tage und das kältere Wetter während der Winterzeit bei manchen Menschen die saisonale affektive Störung (SAD) verschlimmern und sich auf die Stimmung und das Energieniveau auswirken.

Und nun ja, und gerade fühlt es sich auch so an, als ob jeder krank ist, also versuchen wir um jeden Preis, eine Grippe, Covid oder irgendetwas anderes zu vermeiden, das uns ans Bett fesselt und ggf. die Symptome noch verschlimmert. Und, ohje, all die Weihnachtsfeiern, der Kater, übermäßiges Essen und sozialer Druck und Stress.

Ich könnte die Liste ewig weiterführen, aber ich glaube wir sind uns einig, dass es eine Menge zu bewältigen gibt.

Ich z.B. bereite mich bereits seit einiger Zeit in der Therapie darauf vor, die Feiertage (hoffentlich) gesund (oder seien wir mal ehrlich: gesünder) im Vergleich zu früher zu überstehen. Und zur Sicherheit habe ich für direkt danach einen Termin vereinbart, um zu sehen, wie es gelaufen ist, wie ich mich fühle und was gut und schlecht gelaufen ist. Um die Situation im Allgemeinen, meine Fortschritte und die Dinge, an denen ich noch arbeiten muss, besser reflektieren zu können. Wir haben bereits vorher versucht Strategien zu entwickeln, um den Druck abzubauen, gesunde Grenzen zu setzen, an meinen Erwartungen zu arbeiten und mich nicht in alten Emotionen zu verlieren. Im Grunde geht es darum, mein inneres Kind und meine erwachsene Seite maximal vorzubereiten.

Im Folgenden findest du einige Punkte, über die wir sprachen und die vielleicht auch dir die Tage erleichtern können:

Sei nett zu dir: Es ist in Ordnung, sich nicht ständig fröhlich und festlich zu fühlen. Erlaube dir, deine Gefühle anzuerkennen und zu akzeptieren, wie und was auch immer sie sein mögen. Mehr denn je geht hier um Selbstfürsorge und Freundlichkeit dir gegenüber. Konzentrier dich primär auf dich und dein Inneres und nicht auf das Äußere und auf andere, deren Meinungen und das, was du Ihrer Meinung nach tun solltest.

Übe Achtsamkeit: Bleibe im Moment präsent und konzentriere dich auf das, was du kontrollieren kannst. Achtsamkeitstechniken (z.B. Atemübungen) können helfen, Ängste und Stress abzubauen.

Setze Grenzen: Sage Nein zu Verpflichtungen die mental überfordernd sind. Priorisiere dein Wohlbefinden, indem du soziale oder familiäre Verpflichtungen und Zeit für dich allein in Einklang bringst. Hier geht es um dich und du kannst entscheiden, was für dich gut ist.

Verwalte deine Finanzen: Lege ein Budget fest, um finanziellen Stress während der Ferienzeit zu vermeiden. Denk daran, dass teure Geschenke eben nicht notwendig sind, um Liebe und Wertschätzung zu zeigen.

Vernetzen dich mit anderen: Wenn du dich isoliert und einsam fühlst, suche nach einem Unterstützungsnetzwerk, seien es Freunde, Familie oder Online-Communities. Virtuelle Zusammenkünfte oder Gespräche können das Gefühl der Einsamkeit lindern.

Manage deine Erwartungen: Kommunikation spielt eine große Rolle beim erfolgreichen Managen von Erwartungen. Nachdem du dir deine Erwartungen klar gemacht hast, teile sie deinen Mitmenschen mit. Stell klärende Fragen, um den Kontext zu verstehen und eventuelle Annahmen zu klären. Und frag dich, ob die Erwartungen überhaupt noch realistisch, hilfreich oder wichtig sind.

Plane im Voraus: Wenn dir bewusst ist, dass bestimmte Situationen oder Zusammenkünfte dich triggern können, plane, wie du mit diesen Momenten umgehen kannst. Oftmals hilft es einem schon eine Exit-Strategie zu haben oder andere Bewältigungsstrategien. 

Suche dir (professionelle) Hilfe: Nimm so viel Hilfe wie du benötigst in Anspruch. Gerade in dieser Zeit kann es eine große Erleichterung sein, Unterstützung zu suchen. Zögere nicht, eine:n Psycholog:in oder eine Beratungsstelle, enge Freunde, ein:e Coach:in oder wer auch immer deiner Meinung nach helfen könnte, um Rat und Strategien zu bitten.

Schaffe bedeutungsvolle Traditionen: Etabliere deine  eigenen Traditionen, die dir Freude und Trost bringen, wenn bisherige Traditionen negative Gefühle auslösen oder wenn du einfach den Drang verspürst, die Dinge anders zu machen als deine Familie. Das können einfache Aktivitäten wie Backen, das Aufstellen eines eigenen Baums oder Dekorationen im Haus, das Ansehen von Filmen oder ehrenamtliche Arbeit sein. Ich habe mir den kitschigsten (weißen) Weihnachtsbaum besorgt und habe die Dekoration eher früh als in letzter Minute erledigt, wie ich es gewohnt war, und ich muss zugeben, ich freue mich jeden Tag darüber.

Halten dich an deine Routinen: Und nicht zuletzt vergiss bei all dem Stress und Druck nicht, an deinen „normalen“ Routinen festzuhalten. Egal ob du meditierst, Sport treibst, Dankbarkeitsübungen machst oder was auch immer, nimm dir genau jetzt etwas mehr Zeit dafür und mach weiter! Wir brauchen diese Gewohnheiten in diesen schwierigen Zeiten mehr denn je.

Erinner dich immer wieder daran, dass deine psychische Gesundheit wichtig ist, insbesondere auch an den Feiertagen. Weihnachten kann eine Zeit der Wärme und Verbundenheit sein, aber es ist ebenso wichtig, die emotionalen Herausforderungen, die es mit sich bringen kann, anzuerkennen und anzugehen. Sei lieb zu dir und leg deinen Fokus auf Selbstfürsorge. Genieße die Jahreszeit auf eine Art und Weise, die deinem Wohlbefinden entspricht.

xx baj.

 

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