Angst – eine Emotion, die uns fest im Griff hat und uns lähmt und oft unfähig macht, weiterzumachen. Es ist eine natürliche Reaktion auf wahrgenommene Bedrohungen, sei es physischer, emotionaler oder psychischer Natur. Angst wird oft durch äußere Faktoren ausgelöst, beispielsweise durch herausfordernde Umstände, ungewohnte Situationen oder die Worte und Taten anderer.
Momentan bin ich mit einer lähmenden Angst und Nervosität konfrontiert, während ich eigentlich Dinge tue, die ich schon früher gut konnte. Nach einer Wirbelsäulenoperation bin ich wieder im Wasser und surfe und alles fühlt sich anders an. Mein Körper, meine Bewegungen und vor allem meine Denkweise. Ich habe versucht, wieder da zu sein, wo ich war, wohl wissend, dass ich noch nicht dort sein kann und dass ich mir Zeit nehmen und Geduld haben muss. Und ich sag dir eins: Beides habe ich so gar nicht. Aus rationaler Sicht weiß ich, dass ich mich einfach nur den neuen Umständen anpassen muss und alles wird gut. Aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass ich meine neu entstandene Angst nie ganz überwinden werde, die darauf zurückzuführen ist, dass es mir schwer fällt, meinem Körper wieder zu vertrauen. Im Moment herrscht in mir also eine Mischung aus Enttäuschung, Angst, Unruhe und ziemlich viel Druck. All dies zusammen kann in der Regel nur in einer absoluten Katastrophe enden.
Angst entsteht aus unserem natürlichen Selbsterhaltungstrieb. Wenn wir einer Gefahr ausgesetzt sind, schüttet unser Körper Adrenalin aus und bereitet uns auf Kampf oder Flucht vor. Während diese Reaktion überlebenswichtig ist, kann sie auch durch nicht lebensbedrohliche Situationen ausgelöst werden, wie z. B. öffentliche Reden, den Beginn eines neuen Jobs oder der Konfrontation mit persönlichen Unsicherheiten. Durch negative Einflüsse wie Kritik, Ablehnung oder Entmutigung wie auch durch Unsicherheiten oder vergangenen Traumata, kann sich die Angst noch verschlimmern.
Es gibt bekannte proaktive Strategien, um Ängste zu überwinden, die über das blinde Aussetzen hinausgehen, wie z. B. die Auslöser zu identifizieren, negative Überzeugungen in Frage zu stellen, Achtsamkeit zu üben, Unterstützung zu suchen, Erfolge zu visualisieren und Fortschritte jeglicher Art zu feiern.
Aber ich verrate dir etwas: Dieses Mal hat keine davon funktioniert. Vielleicht habe ich mir einfach nicht genug Zeit gelassen, aber darauf kommt es auch nicht, denn ich habe einen Weg gefunden, der mir momentan deutlich mehr hilft.
In der Vergangenheit habe ich meine Ängste dadurch überwunden, dass ich mich ihnen mit viel Druck und dadurch vielen Misserfolgen einfach direkt ausgesetzt habe. Aber was ich gerade lerne, ist ein paar Schritte zurückzutreten und Dinge neu zu lernen, da mir das Raum zum Atmen gibt und ich meine Ängste mit Sanftheit, Mitgefühl und einer Langsamkeit annehmen kann, die ich gerade so sehr brauche. Wenn du das liest, wirst du vielleicht denken, wie naiv von ihr und dass die meisten das doch genau so machen. Aber für mich war das einfach nie eine Option, über die ich überhaupt nachgedacht habe. Je mehr ich mich an die neue Situation gewöhne und sie so akzeptiere, wie sie ist, desto mehr komme ich zu dem Schluss, was mir für eine großartige Chance gegeben wurde, nochmal neu zu beginnen und die damit verbundenen Veränderungen anzunehmen. Ich lasse mein Ego hinter mir und habe das Gefühl, das ich einfach den Reset-Knopf drücken kann.
Indem ich das Vertraute loslasse, bin ich gezwungen, tief verwurzelte Gewohnheiten zu verlernen und mich von Verhaltensweisen zu verabschieden, die mir ohnehin nicht mehr dienen. Mit jedem Schritt nach vorne werde ich daran erinnert, dass Angst eben nicht mein Feind, sondern vielmehr ein Begleiter auf der Reise der Selbstfindung ist. Ich bin gezwungen, mich meinen Grenzen zu stellen, über die Grenzen meiner Komfortzone hinauszugehen und das Unbekannte mit offenen Armen anzunehmen. Durch diesen Prozess, der Angst anders als in der Vergangenheit zu begegnen, finde ich gerade den Mut, jede Veränderung anzunehmen und so sehr zu wachsen.
Ich lerne, dass jede Herausforderung eine versteckte Chance ist. Mit jedem Hindernis, das ich täglich überwinde, gewinne ich mein Selbstvertrauen zurück und finde meine Leidenschaft und mein Glück darin wieder. Das ist gerade das verdammt beste Gefühl der Welt. Ich gehe daraus stärker und widerstandsfähiger hervor und bin mir immer mehr darüber im Klaren, dass ich meine Kontrolle nicht durch Druck, sondern durch Loslassen zurückgewinne.
Mittlerweile bin ich mehr als überzeugt, dass wahnsinnige Möglichkeiten darin liegen, einen Schritt zurückzutreten und in allem, was man tut, einfach wieder ein Anfänger zu werden, um langsam aber sicher die Angst zu überwinden. Für manche ist es vielleicht immer noch das Beste, sich mit dem Gesicht voran in die Angst zu stürzen. Aber bei mir ist es im Moment genau das Gegenteil. Und oh Gott, ich liebe diesen Prozess so sehr und denke, es war genau die Lektion, die ich so dringend lernen musste.
Angst wird in unserem Leben immer präsent sein, aber sie muss uns nicht kontrollieren. Indem wir die Ursprünge der Angst verstehen, externe Auslöser erkennen und proaktive Strategien zur Stärkung umsetzen, können wir Mut und Widerstandsfähigkeit angesichts von Widrigkeiten entwickeln. Denk immer daran, dass du die volle Kontrolle hast und über die innere Stärke verfügst, jedes Hindernis zu überwinden, das sich dir in den Weg stellt. Nutze die Angst als Wachstumskatalysator und lass dich von allem was dir das Leben so hinwirft voller Mut, Selbstvertrauen und grenzenloser Möglichkeiten führen. Ein Hoch auf einen nie endenden Prozess der Selbstfindung und Erneuerung.
xx baj.